Tannenstachelbart Hericium flagellum
Die Gattung Hericium Stachelbärte umfasst nur wenige Arten, von denen mir bisher nur der an dem Holz morscher, alter Weißtannen wachsende Tannenstachelbart begegnet ist. Er wuchs seitlich an einem liegenden, etwa 80 cm dicken, stark vermorschten Weißtannenstamm in einem Ilex-Abies-Altholzbiotop mit saurem Boden bei Straubenhardt-Conweiler und stach schon von Weitem durch seine leuchtend weiße Farbe in dem ansonsten düsteren Wald ins Auge.
Schaut man genauer hin, erkennt man, dass die weißlichen bis cremefarbenen Fruchtkörper bis 20 cm breit und stark verzweigt sind und dass die hängenden Äste in kleinen Büscheln mit bis zu 20 mm langen Stacheln enden.
Der Tannenstachelbart wächst als Schwächeparasit und/oder Saprobiont auf dem Holz noch lebender oder bereits morscher Weißtannen.
Hat man das seltene Glück, einem dieser sehr ästhetisch wirkenden Pilze zu begegnen, sollte man diese Rarität keinesfalls mitnehmen: Sowohl die unveröffentlichten Roten List der Pilze Baden-Württembergs von 2005 als auch die Rote Liste der Pilze Deutschlands von 2009 weisen ihn als stark gefährdet aus.
Verwechslungsmöglichkeiten:
Beim ähnlichen Ästigen Stachelbart Hericium coralloides sind die Stacheln nicht in Büscheln, sondern in Reihen angeordnet. Außerdem ist die Art an Laubholz gebunden.
Weiterführende Literatur:
Krieglsteiner, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 2, Ulmer Verlag, Stuttgart
https://nationalpark.blog/tannenstachelbart-hericium-flagellum/
Im Herbst 2014 hatte ich das Glück, zufällig gleich auf mehrere Exemplare der Dreifarbigen Koralle zu stoßen. Das Habitat ist ein Kalklaubwald bei Ellmendingen (Waldbiotop „Mittelwald“) mit Hauptbaumarten Rotbuche, Stieleiche und Elsbeere.
Die Frischpilzfarben junger und alter Exemplare sind zur Bestimmung der Ramarien sehr wichtig. Für unsere Art gilt: weißer Stamm, lachsorangefarbige Äste und gelbe Astspitzen – also dreifarbig.
Man sollte sich merken: Alle großen Korallenpilzarten sind sehr selten, und man sollte sie daher stehen lassen.
Diese prächtige Art geht eine Mykorrhiza mit Rotbuchen und Eichen ein und liebt wärmebegünstigte Kalklaubwälder.
Weiterführende Literatur:
Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
https://www.123pilzsuche.de/daten/details/DreifarbigeKoralle.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Dreifarbige_Koralle
Becherkoralle (Artomyces pyxidatus)
Dieser beeindruckende und recht seltene Korallenpilz wächst saprobiontisch an stark vermorschtem Laub- und Nadelholz. Die Exemplare werden meist bis 10 (max. 15) cm hoch. Mit anderen Pilzen kann man die Becherkoralle kaum verwechseln, wenn man auf ihre krönchenförmigen Astenden achtet.
Der Fund stammt aus dem Jahre 2014 aus dem kleinen Naturschutzgebiet (FND) Tornadowald bei Karlsbad.
Rote Liste Deutschland (2017) weist die Art unter D (Daten unzureichend) aus.
Weiterführende Literatur:
https://fundkorb.de/pilze/artomyces-pyxidatus-becherkoralle
https://de.wikipedia.org/wiki/Verzweigte_Becherkoralle
https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2015-becherkoralle
Jahn, H. (1979): Pilze die an Holz wachsen: Nr. 41. – Busse.
Hahnenkamm-Koralle (Ramaria botrytis)
Von den großen, echten Korallenpilzen ist die Hahnenkammkoralle wohl eine der farbprächtigsten. Man findet sie bevorzugt auf Kalkböden unter Laubbäumen, wie Buchen oder Eichen, mit denen sie eine Mykorrhiza eingeht. Der hier vorgestellte Fund ist von Mitte August 2009, aus einem Kalkbuchenwald mit eingestreuten Eichen, an der nördlichen Schwarzwaldgrenze.
Die Hahnenkamm-Koralle ist sehr selten, und man sollte sie unbedingt im Wald stehen lassen. In der Roten Liste der gefährdeten Pilze Deutschlands (2017) wird sie in der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) aufgeführt.
Die Fruchtkörper können nach CHRISTAN (2008) bis zu 18 cm hoch und 14 cm breit werden. Der Strunk ist kräftig und weiß gefärbt. Die Äste sind anfangs blumenkohlartig, später aufwärtsstrebend und verzweigt, anfangs weiß, später gelbocker. Die Astenden sind rosa und gezähnt. Das Fleisch ist weißlich.
Die Sporen unserer Art sind groß und schmal ellipsoid. Das Ornament, welches man mit Baumwollblau sichtbar machen kann, ist leicht erhaben und gestreift. Das Bild zeigt eine Spore und rechts daneben eine Basidie mit vier Sterigmen.
Ähnliche Arten:
Die Rosaspitzige Koralle Ramaria rubripermanens unterscheidet sich von der Hahnenkamm-Koralle nur durch Mikromerkmale, wie Sporengröße, Kristalle, gelifizierte Hyphen. Rein makroskopisch sind die beiden Arten nicht voneinander unterscheidbar.
Weiterführende Literatur:
Steife Koralle (Ramaria stricta)
Die häufigste lignikole Koralle ist zweifellos die Steife Koralle. Sie wächst meist auf vergrabenem Laubholz und kann durchaus einem im Boden liegenden, morschen Ast in Form einer langen Fruchtkörperreihe folgen. An den Boden stellt die Art keine besonderen Ansprüche. Die Fruchtkörper erreichen eine Höhe von etwa 10 cm, Strunk und Äste sind biegsam und mehr oder weniger ocker gefärbt, die Astspitzen heben sich gelblich hervor. Auf Druck verfärbt sich der Fruchtkörper rotbraun bis weinbraun.
Der Myzelfilz breitet sich recht großflächig in Form weißer Matten aus, die von ihm ausgehenden Rhizomorphen sind dick, stabil und ebenfalls weiß.
Weiterführende Literatur:
Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
Grünspitzige Koralle (Ramaria apiculata)
G. Franke fand diese nicht häufige Pilzart am 01.11.2019 im Mischwald zwischen Karlsbad-Ittersbach und Karlsbad-Langensteinbach. Die Grünspitzige Koralle wird in der Roten Liste für Deutschland unter Gefährdung unbekannten Ausmaßes geführt. Strunk und Äste sind bei dieser Art etwa ockergelb, die Astpitzen grünlich.
Die Grünspitzige Koralle lebt als Saprobiont auf vermorschten Nadelholz, ausnahmsweise Laubholz.
Ähnliche Art:
Die Grünfleckende Fichtenkoralle Phaeoclavulina abietina (alter Name Ramaria abietina) kann sehr ähnlich aussehen. Bei ihr ist meist der gesamte Fruchtkörper irgendwie grün (gelbgrün, olivgrün, bräunlich oliv, blaugrün). Sie lebt als Steuzersetzer in der Fichtennadelstreu.
Weitere Informationen sind zu finden unter:
https://www.123pilzsuche.de/daten/details/GruenspitzigeKoralle.htm
Christan, J. (2006): Die Gattung Ramaria in Deutschland: 252-253. – IHW-Verlag.
Gelbliche Koralle (Ramaria flavescens)
Diese durch ihre zarten Farben sehr ästhetisch wirkende Art stellt eine unserer größten Korallenpilze dar. Sie kann nach CHRISTAN (2008) bis zu 25 cm hoch und 20 cm breit werden! Sie liebt Kalkböden und geht eine Mykorrhiza mit Buchen, Eichen oder Fichten ein. In der Rote Liste gefährdeter Pilze Deutschlands (2016) wird sie mit D (Daten unzureichend) geführt. Anscheinend wird sie nur selten gefunden.
Der abgebildete Fund stammt aus einem Orchideenbuchenwald mit Eichen und Rotbuchen auf Kalkboden bei Straubenhardt.
Der Strunk des Fruchtkörpers ist unten weiß, weiter oben hellgelblich, die Äste sind im jungen Zustand blass gelblich und verfärben sich im Laufe des Wachstums fleischfarben, die Astenden werden allmählich gelb, so dass sie bei reifen Fruchtkörpern mit den fleischfarbenen Ästen kontrastieren.
Bei der Bestimmung der gelblichen, fleisch- oder lachsfarbenen Korallenpilzarten kommt es sehr auf die Ausprägung der Mikromerkmale, z.B. die Sporen, an. Diese weisen bei unserer Art ein sogen. „warzig-wulstiges“ Ornament auf, das man in Baumwollblau sichtbar machen kann. Die Korallenpilze besitzen kein Hymenophor, wie es die Lamellen-, Röhren- und Stachelpilze mit ihren Lamellen, Röhren bzw. Stacheln besitzen, sondern die sporentragenden Zellen (Basidien) entwickeln sich direkt auf der Oberfläche der Äste.
Nachfolgend noch ein wichtiges Merkmal unserer Art: Sie besitzt an vielen Septen der Hyphen sogen. „Schnallen“, das sind die Übergänge zwischen zwei benachbarten Hyphenabschnitten.
Rotbraune Koralle (Ramaria rubella)
Den Fund dieser eindrucksvollen Korallenpilzart machte ich Anfang August 2012 anlässlich der Jahrestagung des Stuttgarter Pilzvereins. Gleich mehrere große Fruchtkörper wuchsen auf stark vermorschtem Nadelholz (Weißtanne oder Fichte) in einem feuchten Weißtannen-Fichten-Altholz bei Loßburg im Schwarzwald.
Das im oberen Bild gezeigte Exemplar maß 20 x 8 x 8 cm. Die Äste im oberen Bereich waren altrosa bis violettbraun, die Astspitzen weiß, die unteren Astbereiche ockerbraun. Die Äste waren teilweise ineinander verwachsen (anastomisierend). Einen eigentlichen Strunk besaßen die Fruchtkörper nicht. Basalmyzel und Rhizomorphen waren weiß und reichlich vorhanden. Der Geschmack war auf der Zungenspitze verzögert brennend und etwas adstringierend, der Geruch war schwach süßlich.
In der Roten Liste der gefährdeten Pilzarten Deutschlands (2017) wird die Rotbraune Koralle in der Gefährdungskategorie D (Daten unzureichend) aufgeführt. Anscheinend wird die Art selten gefunden.
Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Korallenpilzarten dürften kaum bestehen.
Weiterführende Literatur:
https://www.123pilzsuche.de/daten/details/RotbrKorall.htm
Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
Myzelkoralle (Ramaria myceliosa)
Im November 2008 fand ich im Wald bei Straubenhardt in der Fichten- und Tannennadelstreu auf einer Fläche von einem Quadratmeter etwa zwanzig Exemplare der Myzelkoralle. Die Fruchtkörper waren recht klein, maximal 4 cm hoch und 3,5 cm breit. Die Farben der Äste waren cremegelb, schmutzig gelblich, hellocker, grauocker, orangeocker, grauorangeocker, die Astspitzen z.T. intensiver gefärbt. Der Geschmack war fast mild, ein wenig bitterlich, einen besonderen Geruch konnte ich nicht feststellen.
Die Myzelkoralle wird in der Roten Liste der gefährdeten Pilze deutschlands in der Kategotie G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes) geführt. Das Bild zeigt durchschnittlich große Fruchtkörper am Fundort im Vergleich zu Tannenzapfenschuppen und dem Gemeinen Gabelzahnmoos Dicranum scoparium:
Die Rhizomorphen (Rh) der Myzelkoralle sind deutlich ausgebildet, weit verzweigt und rein weiß. Das Bild bringt dies sehr schön zum Ausdruck:
Die Sporen sind sehr klein, elliptisch, vielfach arttypisch zylindrisch, sehr fein stachelig, meist 4.5 x 2 µm, 5 x 2.5 µm oder 4 x 2.5 µm groß.
Die Rhizomorphentrama ist monomitisch mit deutlichen Schnallen (S) an den Septen der generativen Hyphen. Zwischen den Hyphen findet man viele sternförmige Kristalle (Kr), die in polarisiertem Licht hell leuchtend in Erscheinung treten:
Verwechslungsmöglichkeiten:
Es gibt etliche Ramariaarten in ähnlicher Größe und Färbung, die sich vor allem in den mikroskopischen Merkmalen von der Myzelkoralle unterscheiden.
Weiterführende Literatur:
https://www.123pilzsuche.de/daten/details/BewurzelteKoralle.htm
Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
Kammkoralle (Clavulina coralloides)
Die Kammkoralle verdient es, aus der Nähe betrachtet zu werden. Diesen aparten Pilz fand G. Franke im Mischwald in Nähe der Alten Ittersbacher Str. bei Karlsbad-Ittersbach. Die Pilzart ist recht häufig und leben saprobiontisch auf dem Boden als Humuszersetzer in Laub- und Nadelwäldern. Typisch sind die weißlichen bis cremefarbigen Fruchtkörper und die korallenartig verzweigten, spitzen Astenden.
Interessant zu wissen:
· Die Kammkoralle wird manchmal vom Korallenschimmel (Helminthosphaeria clavariarum) befallen und ändert dann Farbe und Form.
· Die Kammkoralle gehört nicht zu den Korallenpilzen im engeren Sinne (Gattung Ramaria).
· Die Basidien (Sporenträger) aller vier Clavulinaarten besitzen 2-sporige Basidien.
Verwechslungsmöglichkeiten:
· Junge Fruchtkörper des Tannen-Stachelbarts (Hericium flagellum) können ähnlich aussehen. Allerdings wächst er parasitisch an alten Weißtannen.
· Die am Boden wachsende Zierliche Koralle (Ramaria gracilis) kann täuschend ähnlich aussehen. Allerdings besitzt sie einen starken anisgeruch.
Weiterführende Literatur:
· https://de.wikipedia.org/wiki/Kammf%C3%B6rmiger_Keulenpilz
· https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Kammkoralle0904.htm
· BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN F. (1986): Pilze der Schweiz Bd. 2, Nichtblätterpilze: Nr. 456.
Graue Koralle (Clavulina cinerea)
Am 07.12.2021 fand G. Franke im Mischwald zwischen Ittersbach, Weiler und Auerbach das abgebildete Exemplar einer Grauen Koralle. Die Pilzart ist nicht selten und lebt als Mykorrhizapilz
meist bei Laub,- seltener bei Nadelbäumen.
Die Äste waren ca. 4 - 6 cm lang, die Spitzen etwas heller, die Basis weiß-gelblich, der Geruch neutral.
Die Graue Koralle wird mit bis zu 10 cm Höhe nicht sehr groß. Sie ist an ihren ockerfarbenen, grauen oder violettlich grauen, stumpfen Ästen, die aus einer gemeinsamen, hellen Basis herauswachsenden, gut zu erkennen.
Wichtig zu wissen:
• Für den Mikroskopiker: Alle Arten der Gattung Clavulina besitzen 2-sporige Basidien.
• Die Graue Koralle gehört nicht zu den Korallenpilzen im engeren Sinne (Gattung Ramaria).
Verwechslungsmöglichkeiten:
• Kammkorallen (Clavulina coralloides), die vom vom Korallenschimmel Helminthosphaeria clavariarum befallen sind, können Graue Korallen vortäuschen.
• Die Runzelige Koralle (Clavulina rugosa) besitzt meist nur Einzeläste, die oben angedeutet verzweigt sind.
Weiterführende Literatur:
• http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Clavulina_cinerea.html
• https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_Koralle
• http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/ccinerea.php
Runzelige Koralle (Clavulina rugosa)
Am 9.12.2021 fand G. Franke im Mischwald bei Etzenrot am Boden in Wegnähe, Exemplare der Runzeligen Koralle. Der Durchmesser am Stielansatz betrug ca. 1 cm, die Fruchtkörperlänge zwischen 5 cm und 10 cm.
Der Pilz ist nicht selten, und er geht eine Mykorrhiza, vorzugsweise mit Nadelbäumen, ein.
Der gesamte Fruchtkörper ist weißlich und meist schlank und nur an der Spitze oder gar nicht verzweigt, seltener bereits von der Stielbasis an stark verzweigt. Der immer ausgeprägte Stiel ist längs gefurcht, die Astenden sind gerundet.
Wer mikroskopiert, wird feststellen, dass die Basidien wie bei allen Clavulina-Arten 2-sporig sind, ein Merkmal dieser Gattung.
Verwechslungsmöglichkeitern:
• Die Kammkoralle (Clavulina coralloides) kann ähnlich aussehen, besitzt allerdings spitze Astenden. Außerdem besitzt sie gar keinen oder nur einen kurzen Stiel.
• Die Graue Koralle (Clavulina cinerea) ist grau gefärbt, und ihrer Fruchtkörperbasis entspringt immer eine Vielzahl an Ästen.
Weiterführende Literatur:
• https://www.123pilzsuche.de/daten/details/RunzeligeKoralle.htm
• https://de.wikipedia.org/wiki/Runzeliger_Keulenpilz
Orangegelbe Gebirgs-Koralle (Ramaria krieglsteineri)
Mitte bis Ende September 2021 fand Bernd Miggel im Wald oberhalb der Schwanner Warte einen wunderschön gefärbten Korallenpilz, die Orangegelbe Gebirgs-Koralle. Wenn sie erscheint, gibt es dort manchmal ein richtiges Massenvorkommen, so dass man z.B. auf einer Fläche von 20 Quadratmetern 80 Fruchtkörper zählen kann. Begleitbäume am Fundort sind Fichte, Weißtanne, Rotbuche, an Zwergsträuchern haben wir die Blaubeere, dazu Moos, Sauerklee. Der Boden ist sauer, das anstehende Gestein Oberer Buntsanstein.
Gelbe bis orangegelbe Korallenpilzarten gibt es zahlreiche, doch keine ist anscheinend so selten wie die hier beschriebene Art. Sie ist so selten, dass sie in den Roten Listen Pilze nicht aufgeführt ist. Bei einem Fund darf man ihn bewundern, fotografieren, einem Pilzexperten melden – aber nicht aus dem Boden nehmen!
Die Fruchtkörper werden nicht sehr groß, reife Exemplare können eine Breite von 8-12 cm und eine Höhe von 8 cm erreichen. Der Strunk ist weiß, die Äste gelb bis orangegelb, Astspitzen hellgelb. Schneidet man ein Exemplar längs durch, erkennt man im Strunk weißes, in den Ästen gelbliches Fleisch mit schwachem Orangeeinschlag. Das Fleisch schmeckt angenehm mild mit leicht tranigem Einschlag.
Die korrekte Bestimmung gelber bis orangegelber Ramaria-Arten ist schwierig. Wichtig sind die Sporen in Größe, Schlankheitsgrad und Oberflächenstruktur.
Es ergibt sich für den Fund ein sehr flaches, wulstig-warziges Oberflächen-Ornament. Messwerte:
Länge x Breite = 13 x 4 µm; Schlankheitsgrad = Länge / Breite = 3,17.
Empfehlenswerte Literatur Korallenpilzen
CHRISTAN, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland.