„Früher war der Hausrotschwanz eher im Bergland anzutreffen. Er hat sich aber die menschlichen Siedlungen zu Nutze gemacht und findet dort beste Voraussetzungen, um zu brüten. Durch Haussanierungen hat er es aber immer schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan bei der fünften öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2024 lautete daher „Mut zur Lücke!“ – und er konnte sich schließlich gegenüber vier weiteren Kandidaten durchsetzen. Somit trägt der Hausrotschwanz ab 2025 den Titel „Vogel des Jahres“.“ (nabu.de)
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist ein gefährdeter Wiesenbrüter. Seine Bestände sind in den letzten Jahrzehnten durch die intensive Landwirtschaft und Lebensraumverluste stark zurückgegangen.
„"Kie-wit" lautet der Ruf des Kiebitz, der ihm seinen Namen eingebracht hat. Der etwa taubengroße Regenpfeifer hat ein im Licht metallisch grün oder violett glänzendes Gefieder. Auffallend sind auch die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel. Kiebitze konnte man ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze an den Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen. Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde, meist legen sie vier Eier
Die Vögel sind sogenannte Teilzieher: Einige überwintern bei milder Witterung in Deutschland, andere ziehen in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden.“ (ndr.de)
Das Braunkehlchen wurde zum Vogel des Jahres 2023 gewählt.
„Es braucht als stark gefährdete Wiesenbrüter-Art unsere Hilfe beim Schutz seiner Lebensräume.
Wenn die Braunkehlchen im April nach Deutschland kommen, haben sie mehr als 5000 Kilometer hinter sich. Denn sie überwintern im tropischen Afrika und sind daher Langstreckenzieher. Wie viele andere Zugvögel auch, fliegen Braunkehlchen nachts, tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Diese verschwinden allerorten, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht.“ (nabu.de)
„In Baden-Württemberg zählt der „Vogel des Jahres“ zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Heute gibt es landesweit noch 200 – 320 Paare. Die Hälfte davon brüte am Federsee, Schwerpunkte lägen auch am Oberrhein, im Südschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb.“ (BNN 28.10.2022)
In der öffentlichen Wahl wurde am 18.11.2022 der Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022 gewählt.
„Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel – mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube wurde der Wiedehopf auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt. Viele Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: „Gift ist keine Lösung“ identifizieren. Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften – viele Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz. … Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da es aufgrund fehlender Lebensräume immer noch wenige Brutpaare gibt – zurzeit sind es 800 bis 950. (nabu.de)“
Das Rotkehlchen hat im Wahlkampf mit dem Slogan „Mehr Gartenvielfalt“ für sich und vogelfreundliche Gärten geworben. In Deutschland leben 3,4 bis 4,3 Millionen Brutpaare, der Bestand ist derzeit nicht gefährdet. Das Rotkehlchen trägt den Titel übrigens bereits zum zweiten Mal: Schon 1992 war der bekannte Gartenvogel Vogel des Jahres.
„Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent ihrer Bestände in
Deutschland verloren gegangen. Was der kleinen Taube fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Besonders durch die industrielle Landwirtschaft haben sich die
Bedingungen für die Turteltaube verschlechtert.
Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turteltaube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch
illegale und legale Jagd ist sie auf ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turteltauben getötet. Mit einer Petition wollen wir Bundesumweltministerin
Svenja Schulze dazu auffordern, sich bei der EU für einen Jagdstopp einzusetzen.“ (nabu)
„Wann haben Sie zuletzt eine Feldlerche singen gehört? Der typische Klang über unseren Feldern wird immer seltener: Mehr als die Hälfte aller Feldlerchen ist seit 1980 in Europa verschwunden.
Hauptgrund ist die intensivierte Landwirtschaft, die Feldvögeln den Lebensraum nimmt.
Wir reagieren mit einer seltenen Kür: Nach 1998 ist die Feldlerche zum zweiten Mal unser "Vogel des Jahres". Der Agrarvogel soll 2019 im Mittelpunkt unserer
Öffentlichkeits- und Naturschutzarbeit und anklagend für die katastrophale Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel stehen.“ (NABU Okt. 2018)
Der Star ist ein bekannter Vogel, jedoch nimmt der Bestand ab. Es fehlt an Lebensräumen, Brutmöglichkeiten und Nahrung.
Mehr zum Star finden Sie hier
Wie man dem Star ein zu Hause schafft - hier nähere Informationen
(Text: NABU)
Charaktervogel bunter Landschaften
„Der Stieglitz (Carduelis carduelis) gehört zu den buntesten und gleichzeitig beliebtesten Singvögeln in Europa. Kaum eine andere Art steht so für die Vielfalt und Farbenpracht unserer Landschaften. Doch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die Bebauung von Brachflächen rauben dem Stieglitz die Nahrungs- und Lebensgrundlagen. Es wird enger für den farbenfrohen Distelfinken. Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2016 wollen NABU und LBV den fortschreitenden Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld rücken: Der Stieglitz ist unser Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen.“ (NABU/ Internet Okt. 2015)
Text Nabu:
"Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den Habicht (Accipter gentilis) zum „Vogel des Jahres 2015“ gewählt. Auf den Grünspecht, Vogel des Jahres 2014,
folgt damit ein Greifvogel, der wie viele andere seiner Verwandten immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt ist, obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.
„Illegal abgeschossene, vergiftete oder gefangene Habichte sind nach wie vor trauriger Alltag. Es gibt immer noch einzelne Jäger, die ihn als Konkurrenten bei der Jagd auf Hasen und Fasane sehen.
Auch bei Geflügel- und Taubenzüchtern ist der Habicht besonders unbeliebt. Jährlich stellen Polizisten und Tierschützer in Deutschland Habichtfangkörbe sicher – viele davon in der Nähe von
Taubenhaltungen“, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz."
Laut dem NABU-Landesverband gibt es in Baden-Württemberg 1200 - 1600 Brutpaare. Seit einiger Zeit ist der Bestand stabil. Er kommt besonders in den Landesteilen mit größeren Waldgebieten
vor. Er lebt zurückgezogen und ist deshalb nur selten zu beobachten.
Vor 50 Jahren war der Habicht wegen schonungsloser Jagd fast ausgerottet. Später machte ihm der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft sehr zu schaffen.
Text: NABU
2013 wird ein wichtiges Jahr. Denn die Bekassine, Vogel des Jahres 2013, ist vom Aussterben bedroht. Sie hat damit zu
kämpfen, dass Moore und Feuchtwiesen immer weiter schwinden. In den letzten 20 Jahren sind die Bestände um mindestens 50 Prozent zurückgegangen! Doch wir können ihr helfen. Erhalten Sie mit uns
gemeinsam die letzten Lebensräume der Bekassine und sorgen Sie dafür, dass sie und viele andere Wiesenvögel wieder bessere Lebensbedingungen finden. Das gelingt ganz einfach, indem wir Gräben
verschließen, Kleingewässer anlegen, torffreie Gartenerde verwenden und in der Öffentlichkeit für unseren Vogel des Jahres eintreten.
Sie wissen sicher, dass die Bekassine auch gerne „Meckervogel“ genannt wird. Das „Wummern“ während der Balz hat ihr diesen Namen gegeben. Lassen Sie uns in diesem Jahr gemeinsam meckern, um
wachzurütteln. Denn die immensen Veränderungen in der Landschaft und den Verlust von Grünland zugunsten von Maisäckern und Biogasanlagen dürfen wir nicht länger hinnehmen.
Text: NABU
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz, NABU-Partner in Bayern, haben die Dohle (Coloeus monedula) zum „Vogel des Jahres 2012“ gekürt. Denn trotz ihrer Anpassungsfähigkeit findet die Dohle immer weniger Nistmöglichkeiten. Die vielseitigen Stimmtalente stehen bereits in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten oder auf der Vorwarnliste. Mehr
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben heute in Berlin den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Besonders im Westen Deutschlands ist er aus zahlreichen Dörfern und Kleinstädten verschwunden. Immer weniger Gärten genügen heute noch seinen Ansprüchen.
„Im Jahr des Gartenrotschwanzes wollen wir auf die Gefährdung dieses farbenprächtigen Vogels aufmerksam machen und zeigen, dass oftmals schon mit einfachen Mitteln neue Lebensräume wie Streuobstwiesen geschaffen werden können", sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Gartenrotschwänze brauchen Nisthöhlen, wie sie vor allem in alten Obstbäumen zu finden sind. Streuobstwiesen zählen daher zu den typischen Lebensräumen. Mit ihren hochstämmigen Obstbäumen, die ein hohes Alter erreichen können, bieten sie sowohl geeignete Brutplätze als auch die notwendigen Sitzwarten, von denen die Vögel nach Insekten jagen.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird. So werden jedes Jahr in Deutschland rund 15.000 Kormorane getötet.