Neophyten in Karlsbad, Waldbronn und Umgebung

Was sind Neophyten?

 

Unter Neophyten versteht man gebietsfremde Pflanzenarten, die nach 1492 (Entdeckung Amerikas) nach Europa gekommen sind – durch den Menschen, absichtlich oder unabsichtlich. Sie vermehren sich ohne menschliche Hilfe im heutigen Gebiet.

Unter den Neophyten werden besonders die invasiven Neophyten hervorgehoben, da sie konkurrenzstark sind mit großem Expansionsvermögen. Sie verdrängen einheimische Pflanzen und können Schäden in der Land- und Forstwirtschaft hervorrufen.

Unter den Neophyten gibt es die Gartenflüchtlinge (Ausbreitung durch Samen), Ausbreitung durch die wilde Entsorgung von Gartenabfällen oder Gartenerde (Ausbreitung über Rhizome und Samen), Samenverbreitung durch Vögel oder auch durch die aktive, verbotene Ansiedlung. Bei der Verbreitung durch Vögel spielt auch die Zusammensetzung von Vogelfutter eine Rolle, wo sich mitunter auch Samen von Hanf, Lein und bestimmter, nicht heimischer Gräser befinden. Auch im weltweiten Handel und Reiseverkehr gibt es illegale Mitfahrer.

Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung von Neophyten. Die meisten gebietsfremden Pflanzen sind zu finden in städtischen Ballungsgebieten und entlang von Verkehrswegen. Das Vorkommen und die Ausbreitung von Neophyten haben eine spezielle Dynamik. Hin und wieder kommt es zu einer Etablierung aus der Anlage von Grün- und Blühflächen heraus, wo sich im Saatgut auch gebietsfremde Pflanzen befinden.

Zu den invasiven Neophyten zählen z.B.:

Riesen-Bärenklau, Drüsiges Springkraut, Flügel-Knöterich, Japanischer Staudenknöterich, Sachalin-Staudenknöterich, Kanadische Goldrute, Ambrosia …

„Die Dokumentation des Ausmaßes des bisherigen Florenzuwachses durch eingewanderte und verwilderte Sippen besitzt einen hohen wissenschaftlichen, naturschutzfachlichen und praktischen Wert“ (Kosmos Naturführer – Neophyten).

In Mitteleuropa sind über 1100 Neophyten-Arten bisher dokumentiert worden.

 

Neophyten in Karlsbad, Waldbronn und Umgebung

 

 

Im Folgenden sollen Neophyten gezeigt und beschrieben werden, die in Karlsbad, Waldbronn und Umgebung gefunden wurden. Begonnen mit dieser Beschreibung wird im Winter 2025 und danach erfolgt eine kontinuierliche Ergänzung. 

Japanischer Staudenknöterich (Japan-Flügelknöterich)  - Fallopia japonica (Syn. Reynoutria japonica)

Japanischer Staudenknöterich - Fallopia japonica, zwischen Spielberg und Ittersbach in Nähe der alten Deponie (G. Franke, 04.09.2024)
Japanischer Staudenknöterich - Fallopia japonica, zwischen Spielberg und Ittersbach in Nähe der alten Deponie (G. Franke, 04.09.2024)

Der Japanische Staudenknöterich gehört zu den Knöterichgewächsen (Polygonaceae). Er wird 100 - 250 cm hoch. Die Blätter sind kahl und 5 - 20 cm lang. Die Blattspreiten sind breit-eiförmig-zugespitzt und am Grund gestutzt, abgerundet oder stumpf-keilförmig. Die Blüten befinden sich in Knäueln zu 2 - 4. Die Blütenstände sind blattachselständig. 

Blütezeit: Juli - September

Die Art kam 1825 nach Europa. 1844 wurden erste Verwilderungen festgestellt. Der Japanische Staudenknöterich gilt als invasiver Neophyt und ist mittlerweile in ganz Deutschland zu finden. 

Die Art stammt ursprünglich aus Ostasien. 

Riesen-Bärenklau - Heracleum mantegazzianum - ein Doldenblütengewächs (Apiaceae)

Riesen-Bärenklau, Herkules-Staude - ein giftiger, invasiver Neophyt
Riesen-Bärenklau - Heracleum mantegazzianum; bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 06.07.2023)
Riesen-Bärenklau - Heracleum mantegazzianum; bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 06.07.2023)
Riesen-Bärenklau - Heracleum mantegazzianum; bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 06.07.2023)

Beim Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, handelt es sich um eine 2 - 3jährige Pflanze, die bis zu 3,5 m hoch werden kann. Der Stängel ist dann am Grund bis ca. 10 cm dick. Die Blätter werden im Durchschnitt bis ca. 1 m lang und sind mehrfach tief eingeschnitten (tief fiederteilig). Der Blattrand ist scharf gezähnt. Der Stängel ist rund und hohl, mäßig behaart und hat oft purpurne Flecken. 

Die Art stammt aus dem Kaukasus und wurde um ca. 1900 nach Europa als Gartenpflanze gebracht. Man findet ihn entlang von Straßen, Wegen und Gewässern. 

Blütezeit: Juni - Juli

Der Riesen-Bärenklau ist ein giftiger, invasiver Neophyt. 

Der Pflanzensaft enthält phototoxsische Substanzen. In Kombination mit Sonneneinstahlung führt die Substanz zu starken Verbrennungen auf der Haut. Ein Kontakt mit der Pflanze kann äußerst schmerzhaft sein. Die Pflanzen müssen durch Fachkundige entfernt werden.

Scheinerdbeere (Indische Scheinerdbeere) - Potentilla indica (Syn.: Duchesnea indica) - ein Rosengewächs (Rosacea)

Scheinerdbeere - Potentilla indica; Waldwegrand bei Waldbronn-Etzenrot (G. Franke, 05.07.2024)
Scheinerdbeere - Potentilla indica; Waldwegrand bei Waldbronn-Etzenrot (G. Franke, 05.07.2024)
Scheinerdbeere - Potentilla indica; Waldwegrand bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 07.05.2023)
Scheinerdbeere - Potentilla indica; Waldwegrand bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 07.05.2023)

Die Staude wird bis 25 cm hoch und besitzt lange Ausläufer. Die Blätter sind 3-teilig mit eiförmigen, gezähnten Blättchen. Die Kronblätter sind gelb. Anders als bei der heimischen Wald-Erdbeere steht die Frucht nach oben. Sie ist zwar essbar, aber fade im Geschmack. 

Anfang des 19. Jhd. gelangte die Pflanze als Zierpflanze nach Europa. Seit ca. 1980 nehmen Verwilderungen zu und die Art breitet sich eigenständig aus. Sie ist besonders in milden Lagen zu finden. 

Blütezeit: Mai - Juli

Ursprungsland: Indien

 

Kerrie (Japanisches Goldröschen, Ranunkelstrauch) - Kerria japonica - ein Strauch aus der Familie der Rosengewächse

Japanisches Goldröschen, Ranunkelstrauch, Japanische Kerrie
Japanisches Goldröschen - Kerria japonica; größerer Strauch am Waldwegrand/ lichter Mischwald in Nähe des Gewerbegebietes Ittersbach (G. Franke, 26.04.2023)

Die Wuchshöhe des buschigen, sommergrünen und winterharten Strauches beträgt bis ca. 2 m. Der Strauch wächst aufrecht mit rutenförmigen Zweigen. Die wechselständigen Blätter haben eine dreieck-eiförmige bis eiförmige, lang zugespitzte Blattspreite. Der Blattrand ist scharf doppelt-gesägt. 

Blütezeit: April - Juni

Heimat: China und Japan

Die Art wurde zu Ehren des schottischen Gärtners Kerr benannt (1779 - 1814) der im Ursprungsgebiet Pflanzen sammelte und mit nach Europa brachte.

Die Art und ihre Zuchtformen finden Verwendung als Zierpflanze in Gärten und Parks und es gibt eine gelegentliche Verwilderung. 

 

Riesen-Goldrute (Späte Goldrute) - Solidago gigantea - ein Korbblütengewächs (Asteraceae)

Solidago gigantea - ein Neophyt
Riesen-Goldrute (Späte Goldrute) - Solidago gigantea; Waldwegrand bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 16.07.2024)
Solidago gigantea; bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 16.07.2024)
Solidago gigantea; bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 16.07.2024)

Die Riesen-Goldrute (Späte Goldrute) ist eine Staude, die bis ca. 80 - 200 cm hoch werden kann. Die Stängel sind kahl und meist etwas bereift und purpurn gefärbt. Die Blätter sind lanzettlich, dreinervig und meist kahl. Die Zungenblüten überragen die Hülle. 

Die Kanadische Goldrute hat dagegen einen behaarten, nicht bereiften Stängel und die Zungenblüten überragen nicht die Hülle. 1758 gelangte die Art nach Europa. Solidago gigantea stammt aus Nordamerika bzw. Kanada. Sie zählt zu den invasiven Neophyten

Schmalblättriges Greiskraut - Senecio inaequidens - ein Korbblütengewächs (Asteraceae)

Schmalblättriges Greiskraut - Senecio inaequidens; Waldwegrand zwischen Karlsbad-Spielberg und K.-Ittersbach (G. Franke, 15.08.2024)
Schmalblättriges Greiskraut - Senecio inaequidens; Waldwegrand zwischen Karlsbad-Spielberg und K.-Ittersbach (G. Franke, 15.08.2024)
Senecio inaequidens; Waldwegrand zwischen Spielberg und Ittersbach (G. Franke, 15.08.2024)
Senecio inaequidens; Waldwegrand zwischen Spielberg und Ittersbach (G. Franke, 15.08.2024)

Das Schmalblättrige Greiskraut ist giftig und zählt zu den invasiven Arten. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze, die 20 - 60 cm hoch wird. Der verzweigte Stängel hat schmal-lineale Blätter, die fein gesägt und am Rand meist umgerollt sind. Die 10 - 15 Zungenblüten sind zitronengelb. Die Hülle besteht aus 10 - 20 Außenhüllblättern mit häutigem, gewimpertem Rand. 

Blütezeit: Juni - Dezember

Es handelt sich um eine wärmeliebende Art, die man besonders auf sandigen, kiesigen und trockenen Böden findet, besonders an Weg- und Straßenrändern, an Bahnhöfen und in Ruderalgesellschaften. 

Die ursprüngliche Heimat dieser Art ist Südafrika. Im 19. Jhd. kam sie mit dem Import von Schafswolle nach Europa. 

Einjähriger Feinstrahl (Einjähriges Berufkraut) - Erigeron annuus - eine Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse

Feinstrahl - ein Neophyt
Einjähriger Feinstrahl - Erigeron annuus; Wegrand bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 07.06.2022)

Die Pflanze ist ein- bis zweijährig und wird bis ca. 100 cm hoch. Der aufrechte Stängel ist oft im oberen Bereich verzweigt. Die beidseitig behaarten Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Der Blütenkorb besteht aus weißen bis hell-purpurnen Zungenblüten (4 - 10 mm lang und bis 1 mm breit) und bis 2,8 mm langen, gelben Röhrenblüten. Der weiße Pappus der Röhrenblüten ist einreihig. 

Die ursprüngliche Heimat ist Nordamerika:

Blütezeit: Juni - Oktober

Die Art kam um 1625 nach Europa. Im 18. Jhd. entwickelte sich der Einjährige Feinstrahl zu einer beliebten und verbreiteten Gartenpflanze und seit Anfang des 19. Jhd. breitete sich die Pflanze in der Landschaft immer mehr aus. Heute gilt die Art als häufiger, invasiver Neophyt. Besiedelt werden vor allem Wegränder und Ruderalflächen. 

Kanadisches Berufkraut - Erigeron canadensis (Conyza canadensis) - eine Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae)

Kanadisches Berufkraut - Erigeron canadensis; bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 30.07.2020)
Kanadisches Berufkraut - Erigeron canadensis; bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 30.07.2020)

Das Kanadische Berufkraut ist eine aufrechte und reichästige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 150 cm. Die Pflanze wurzelt bis über 1 m Tiefe. Die wechselständigen Laubblätter stehen dicht am Stängel und sind linealisch bis linealisch-lanzettlich. Die unteren Laubblätter sind rosettig angeordnet und etwas breiter. Stängel und Blätter sind zottig behaart.

Der Blütenstand kann aus über 100 bis zu über tausend Blütenkörben bestehen. Die Blütenkörbchen sind 3 - 4 mm lang. Die äußeren, weißlich bis grünlichen Zungenblüten überragen kaum die Hülle. Die Röhrenblüten sind gelblich bis grünlich. 

Blütezeit: Juli - Oktober

Heimat: Nordamerika

Die Art wurde Mitte des 17. Jhd. nach Europa eingeschleppt. Bereits Mitte des 18. Jhd. fand man den invasiven Neophyten in ganz Mitteleuropa. 

Man findet die wärmeliebende Lichtpflanze in Unkrautfluren, an Wegrändern sowie in Äckern und auf Brachen. 

 

Drüsiges Springkraut - Impatiens glandulifera - ein Springkrautgewächs (Balsaminaceae)

Drüsiges Springkraut - Impatiens glandulifera; Waldwegrand bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 14.07.2024)
Drüsiges Springkraut - Impatiens glandulifera; Waldwegrand bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 14.07.2024)

Das Drüsige Springkraut ist einjährig. Der Sproß ist im Blütenstandsbereich verzweigt und kahl. Die Pflanze kann bis 2,5 m hoch werden. Die Blätter sind am Stängel gegenständig angeordnet und im oberen Sprossteil zu dreien quirlständig, lanzettlich. Die Teilblütenstände sind 5 - 20-blütig und blattachselständig. Die Blüten besitzen einen Sporn. 

Blütezeit: Juli - Oktober

Besonders an feuchten bis nassen und nährstoffreichen und halbschattigen Stellen neigt diese Art zu rasanter Vermehrung. Zu finden ist sie besonders an feuchten Waldwegrändern, an Bächen und Flussufern. 

Das Drüsige Springkraut zählt zu den invasiven Neophyten. 

Die Art stammt ursprünglich aus dem westlichen Himalaja.

Weicher Frauenmantel - Alchemilla mollis - Eine Pflanze aus der Familie der Rosengewächse

Weicher Frauenmantel - Alchemilla mollis; Nordschwarzwald - Wegrand in Nähe des Langmartskopfes (G. Franke, 06.06.2023)
Weicher Frauenmantel - Alchemilla mollis; Nordschwarzwald - Wegrand in Nähe des Langmartskopfes (G. Franke, 06.06.2023)

Die Grundblattspreiten sind mehr oder weniger kreisrund - 8 - 20 cm breit. Die Blätter sind bis zu 1/4 geteilt in 9 - 11 Lappen. Ober- und unterseits sind die Blätter dicht, samtig behaart. Die Lappen haben je Seite 7 - 10 Zähne. Die Blattstiele sind dicht abstehend behaart. Die gelblichen Blüten sind 4 - 5 mm breit. Die Blütenbecher sind zum Teil abstehend behaart, kegelförmig und kürzer als die eiförmigen Kelchblätter. 

Blütezeit: Juni - August

Der Weiche Frauenmantel ist eine Gebirgsart Südosteuropas und Südwestasiens.

 

Persischer Ehrenpreis - Veronica persica - eine Pflanze aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

Persischer Ehrenpreis - Veronica persica; bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 15.02.2024)
Persischer Ehrenpreis - Veronica persica; bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 15.02.2024)

Der Persische Ehrenpreis ist eine niederliegende bis aufsteigende Pflanze, die bis 50 cm lang werden kann. Die Blätter sind rundlich-eiförmig, wechselständig und deutlich länger als breit. Der Blattrand ist gekerbt. Die Blütenkrone wird 8 - 13 mm groß und ist hellblau mit weißem Schlund sowie dunkel geadert. 

Je nach Wetterverhältnissen blüht diese Art fast ganzjährig. Sie ist oft an und in Äckern und in Gärten sowie an Wegen zu finden. 

Es handelt sich um einen etablierten Neophyten - ursprünglich beheimatet in Asien. Die Art ist seit ca. 1800 in Europa bekannt und wurde wahrscheinlich über botanische Gärten verbreitet.

Gewöhnliche Blasenkirsche (Lampionblume) - Alkekengi officinarum (Syn.: Physalis alkekengi) - eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse

Gewöhnliche Blasenkirsche (Lampionblume) - Physalis alkekengi (Syn.: Alkekengi officinarum), zwischen Waldbronn-Etzenrot und W.-Reichenbach (G. Franke; 24.11.2024)
Gewöhnliche Blasenkirsche (Lampionblume) - Physalis alkekengi (Syn.: Alkekengi officinarum), zwischen Waldbronn-Etzenrot und W.-Reichenbach (G. Franke; 24.11.2024)

Die Pflanze hat ein kriechendes Rhizom und wird bis 60 cm hoch. Der Stängel ist zerstreut behaart. Die Blüten sitzen einzeln in den Blattachseln. Die Blütenkrone ist grünlich-weiß. Der orangerote Kelch ist zur Fruchtzeit lampionartig aufgeblasen. Die Frucht ist eine ca. 1 cm dicke, rote Beere. Es handelt sich um eine Halbschattenpflanze. 

Blütezeit: Mai - August

Heimat: Südeuropa bis Asien

 

 

Giftbeere - Nicandra physalodes; eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Giftbeere - Nicandra physalodes; Wiesenpfad im Wald zwischen Karlsbad-Ittersbach und Marxzell-Pfaffenrot (G. Franke)
Giftbeere - Nicandra physalodes; Wiesenpfad im Wald zwischen Karlsbad-Ittersbach und Marxzell-Pfaffenrot (G. Franke)

Die krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 30 - 130 cm. Der aufrechte Stängel ist etwas kantig und verzweigt. Die Blätter sind breit-eiförmig, elliptisch und buchtig-gelappt bis gezähnt. Die Blüten befinden sich einzeln in den Blattachseln, zunächst aufrecht, später nickend. 

Blütezeit: Juli - Oktober

Heimat: Südamerika

1779 wurde die Pflanze bereits von einer Gärtnerei in Hamburg zum Kauf angeboten. Mitunter kam die Art auch ungewollt als Transportbegleiter nach Europa. Gegenwärtig findet man die Giftbeere mitunter eingeschleppt oder verwildert vor. 

Punktierter Gilbweiderich (Punktierter Gelbweiderich, Tüpfelstern) - Lysimachia punctata - eine Pflanze aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae)

Punktierter Gilbweiderich - Lysimachia punctata; bei Karlsbad (G. Franke, 25.06.2024)
Punktierter Gilbweiderich - Lysimachia punctata; bei Karlsbad (G. Franke, 25.06.2024)

Die aufrechte Pflanze kann bis 1 m hoch werden. Der gefurchte Stängel ist unverzweigt. Die breit-eiförmigen und spitzen Blätter befinden sich in Quirlen zu 3 - 4 Stück. Die gelben Blüten sitzen zu 3 - 4 in den Blattachseln und sind bis 1,5 cm lang gestielt. Die Blütenstiele sind dicht behaart. Die lineal-lanzettlichen Kelchblätter sind undeutlich rot punktiert. 

Blütezeit: Juni - Juli

Die Heimat dieser Art ist Südosteuropa bis Klein-Asien

Diese Art verwildert sich gelegentlich aus Gärten ohne Tendenz zu weiterer Ausbreitung. Dort wo sie sich etabliert hat, hält sie sich zäh. 

 

 

Blut-Johanniskraut - Hypericum androsaemum - eine Pflanze aus der Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

Blut-Johanniskraut - Hypericum androsaemum, Waldegrand zwischen Langenalb und Pfaffenrot (G. Franke, 07.07.2024)
Blut-Johanniskraut - Hypericum androsaemum, Waldegrand zwischen Langenalb und Pfaffenrot (G. Franke, 07.07.2024)

Bei diesem, selten verwilderten und meist unbeständigen Neophyten handelt es sich um einen Zwergstrauch mit einer Höhe bis 80 cm. Der Stängel ist dicht verzweigt und hat 2 schmale Längsleisten. Die sitzenden Laubblätter sind gegenständig angeordnet (schmal bis breit-eiförmig). Die langgestielten Blüten sitzen einzeln oder in Gruppen in den Achseln der Tragblätter. Die Pflanze mag es schattig bis halbschattig. 

Blütezeit: Juni - August

Heimat: Mittelmeergebiet, Nordafrika - Südeuropa bis Vorderasien

Fotobestimmungsschlüssel: https://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Johanniskrautgewaechse/johan_h_klein.htm#Blut-%20Johanniskraut

 

 

Bleicher Mauerpfeffer - Sedum pallidum - eine Pflanze aus der Familie der Dickblattgewächse

Bleicher Mauerpfeffer - Sedum pallidum; Wegrand bei Karlsbad-Langensteinbach in Nähe des Grün-Sammelplatzes (G. Franke, 17.06.2023)
Bleicher Mauerpfeffer - Sedum pallidum; Wegrand bei Karlsbad-Langensteinbach in Nähe des Grün-Sammelplatzes (G. Franke, 17.06.2023)

Der Bleiche Mauerpfeffer (Bleiche Fetthenne) ist eine immergrüne, rasenbildende Pflanze mit einer Wuchshöhe von 5 - 10 cm. Die abstehenden Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Die Blattspreite ist zylindrisch geformt. Die weiße bis blass-rosa Blütenkrone besteht aus meist 5 Kronenblättern, 2 - 4 mm lang, lanzettlich mit verschmälerter Spitze.

Blütezeit: Juni - August

Die Heimat dieser Art erstreckt sich von Bulgarien über die Türkei bis in den Kaukasus.

Diese Art wird mitunter für Grabbepflanzungen und die Dachbegrünung eingesetzt und verwildert vereinzelt.

 

Inkarnat-Klee - Trifolium incarnatum - eine Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Inkarnatklee - Trifolium incarnatum; bei Keltern Nähe Kesselberg (G. Franke, 03.05.2020)
Inkarnatklee - Trifolium incarnatum; bei Keltern Nähe Kesselberg (G. Franke, 03.05.2020)

Der Inkarnatklee ist eine einjährige Pflanze mit einem aufrechten Stängel - Höhe 10 - 60 cm. Der Stängel ist zottig behaart und nicht oder spärlich verzweigt. Die gestielten und behaarten Blätter sind 3-teilig gefiedert. Die Ränder der Fiederblättchen sind leicht gezähnt. 

Die endständigen, ährigen Blütenstände sind 2 - 6 cm lang. Die 5 roten Kronblätter sind teilweise verwachsen. 

Blütezeit: Mai - August

ursprüngliche Heimat: Südeuropa und westlicher Mittelmeerraum

Die Pflanze wurde bereits 1836 bei Stuttgart kultiviert. Samen befinden sich teilweise in Blühmischungen. Sie ist auch als Futterpflanze bekannt und verwildert hin und wieder.

Saat-Wicke (Futterwicke) - Vicia sativa - eine Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae)

Saat-Wicke - Vicia sativa; bei Karlsbad-Auerbach (G. Franke, 08.05.2021)
Saat-Wicke - Vicia sativa; bei Karlsbad-Auerbach (G. Franke, 08.05.2021)

Die Saat-Wicke (Futterwicke) ist eine einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 80 cm. 

Die zwei- bis achtpaarig gefiederten Laubblätter bilden an der Spitze stets eine geteilte Ranke aus. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit in den Blattachseln. Die Fahne der Blüte ist hell-rotviolett bis rosa und die Flügel dunkel-karminrot. 

Blütezeit: Mai - Juli

ursprüngliche Heimat: Mittelmeerraum bis Westasien

Die Saat-Wicke ist eine Kulturpflanze, die bereits vor langer Zeit zu uns kam. Die Vorkommen als Neophyt sind meist unbeständig. 

Elfen-Krokus (Tommasini-Krokus, Dalmatiner Krokus) - Crocus tommasinianus - eine Pflanze aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae)

Elfen-Krokus - ein Neophyt
Elfen-Krokus - Crocus tommasinianus; am Rand eines Wiesenweges bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 20.02.2024)

Der Elfen-Krokus hat eine Wuchshöhe von 10 - 15 cm. Er besitzt keinen Stängel. Die grundständigen Laubblätter sind parallelnervig mit einem weißen Mittelstreifen. Die glockigen, aufrechten Blüten haben eine lange, weißliche Blütenröhre. Die Perigonzipfel sind blass-fliederfarben bis purpurn. 

Blütezeit: Februar - März

Der Elfen-Krokus ist beheimatet in Süd-Ungarn, Kroatien, Serbien und Bulgarien.

Der Elfen-Krokus wird verbreitet als Zierpflanze eingesetzt. 

Die Art gilt als verwilderungsfreudig. Am Karlsbader Standort wird die Art seit etlichen Jahren beobachtet mit leichter Verbreitung. 

 

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