Zu dieser Familie gehören einjährige bis ausdauernde Kräuter, selten auch Halbsträucher. Die einfachen Blätter sind wechselständig, ohne Nebenblätter und gezähnt bis ganzrandig. Die zwittrigen Blüten sind radiär und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind frei und die Krone ist zumindest am Grund verwachsen. Die Staubblätter sind frei oder zu einer Röhre verwachsen. Der 2- bis 5-fächrige Fruchtknoten ist mittel- oder unterständig - Griffel mit 2 - 5 Narben.
Die Wiesen-Glockenblume ist eine zweijährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 70 cm. Der kantige Stängel wächst aufrecht. Die verkehrt-eiförmigen Grundblätter sind am Blattrand gekerbt, in den Stiel verschmälert und zur Blütezeit meist noch vorhanden. Die gekerbten Laubblätter werden nach oben hin schmäler und sind dann lanzettlich-spitz. Die zwittrigen, radiär-symmetrischen Blüten sind fünfzählig und lang-gestielt. Die lanzettlichen Kelchblätter laufen spitz zu. Die lila Krone ist ist trichterförmig-glockig mit 5 schmalen Zipfeln. Die Kronblätter sind etwa bis zur Mitte verwachsen.
Blütezeit: Juni - Juli
Die Art ist in Wiesen, an Wegrändern und auf Brachen zu finden.
Die Rapunzel-Glockenblume ist eine zweijährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 100 cm. Der einfache und kantige Stängel wächst aufrecht und ist zerstreut behaart. Die in den Stiel verschmälerten Rosettenblätter sind verkehrt-eiförmig und zur Blütezeit meist vertrocknet. Die Stängelblätter sind lineal-lanzettlich, ganzrandig oder schwach-gezähnt und unterseits auf den Nerven behaart. Der aufrechte Blütenstand ist schmal-rispig. Die Kelchblätter sind pfriemlich. Die hellblaue, trichterförmige Blüte ist zu ca. 1/3 gespalten.
Blütezeit: Mai - August
Die Art bevorzugt mäßige trockene, nährstoffreiche Lehmböden in sonniger Lage. Zu finden ist sie in Halbtrockenrasen, an Böschungen und Wegrändern.
Die Knäuel-Glockenblume ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 60 cm. Der kantige, einfache und aufrechte Stängel ist oft etwas rötlich überlaufen. Die lang-gestielten Grundblätter sind länglich-oval mit herzförmigem Grund und die sitzenden Stängelblätter sind oval bis schmal-lineal und schwach gezähnt. Die Blätter sind kahl. Die Blüten befinden sich zu mehreren in blattachselständigen und endständigen Büscheln. Die Kelchblätter sind spitz-dreieckig und bewimpert. Die dunkel-violette Krone ist trichterförmig mit 5 zugespitzten Zipfeln.
Blütezeit: Juni - September
Diese Art bevorzugt lichtreiche bis halbschattige, sommerwarme, mäßig frische und meist kalkreiche Standorte. Zu finden ist sie in Kalkmagerrasen und an Wald- und Wegsäumen.
Die Nesselblättrige Glockenblume ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 100 cm. Der einfache, hohle und vierkantige Stängel ist, wie die gesamte Pflanze, stehend-borstig behaart. Die Blätter sind herzförmig-dreieckig bis länglich und spitz-gezähnt. Die unteren Blätter sind gestielt und die oberen sitzend. Die Blüten sitzen zu 1 bis 3 in Blattachseln. Die blaue Krone wird bis 4 cm lang. Der Blütenrand ist zart bewimpert.
Blütezeit: Juli - August
Diese Art bevorzugt halbschattige bis schattige und nährstoffreiche Böden. Zu finden ist sie an Waldrändern und an Waldwegen sowie an Hecken und Gebüschen.
Die Rundblättrige Glockenblume ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 40 cm. Der aufsteigend bis aufrechte Stängel ist im unteren Bereich oft flaumartig behaart. Der Begriff "Rundblättrig" kann irreführend sein, da die rundlich-nierenförmigen Grundblätter zur Blütezeit meist vertrocknet und nicht mehr zu finden sind. Die sitzenden Stängelblätter sind lineal-lanzettlich. Die Kelchblätter sind pfriemlich. Die hell- bis dunkelblaue Blütenkrone ist weitglockig und ca. zu einem Drittel in 5 Kronzipfel geteilt. Die Blütenknospen stehen aufrecht und beginnen kurz vor dem Aufblühen zu nicken.
Blütezeit: Juni - Oktober
Die Art mag magere Standorte in Wiesen, Weiden und an Wegrändern.
Die Ährige Teufelskralle ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 80 cm. Der einfache, aufrechte Stängel ist kahl. Die Grundblätter sind lang-gestielt mit herzförmigem Grund, doppelt gezähntem Blattrand und mitunter dunkel gefleckt. Die sitzenden Stängelblätter sind länglich mit keilförmigem oder abgerundeten Grund und schwach gezähnt. Sie werden nach oben hin schmäler. Der länglich-spitze und später walzliche Blütenstand kann bis ca. 14 cm lang werden. Die Blüten sind weiß bis grünlich-weiß. Pflanzen mit hell- bis himmelblauen Blüten gehören zur Unterart der Blauen Ährigen Teufelskralle, Phyteuma spicatum ssp. caeruleum
Blütezeit: Mai - Juli
Zu finden ist die Art in lichten Buchen-Mischwäldern, in Waldsäumen und an Waldwegen.
Die Schwarze Teufelskralle ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 50 cm. Der Stängel ist aufrecht und kahl. Die Grundblätter sind lang-gestielt, länglich-herzförmig und der Blattrand ist gekerbt. Die sitzenden Stängelblätter sind breit-lanzettlich und schwach-gekerbt. Das obere Drittel des Stängels ist blattlos. Die fünf Kronblätter der Blüte sind schwarzblau bis schwarz-violett.
Blütezeit: Mai - Juli
Die Art bevorzugt frische, mäßig nährstoffreiche, kalkarme, mäßig saure und humose Böden an halbschattigen Standorten. In unserer Umgebung ist sie selten zu finden.
Aus dieser Familie kommen in Mitteleuropa nur krautige Arten vor. Die Blätter sind gegenständig mit gleichgestalteten Nebenblättern. Der meist vierkantige Stängel besitzt deutliche Knoten (Nodien), an denen die Blätter in 4- bis 12-zähligen, scheinbaren Blattwirteln sitzen. Die Blüten stehen nur selten einzeln, sondern befinden sich meist in rispigen Blütenständen. Die Blüten sind radiär, zwittrig oder eingeschlechtlich mit freien, häufig fehlenden Kelchblättern. Die Kronblätter sind verwachsen. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Der Hügel-Meier ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 25 cm. Der liegende oder aufsteigende, kahle Stängel hat im unteren Bereich 4-zählige Blattwirtel und im oberen Bereich 4- bis 6-zählige Blattwirtel. Die einnervigen Blätter sind lineal bis länglich-lineal und stachelspitzig. Sie sind kürzer als die Internodien (Teil der Sprossachse zwischen zwei Knoten). Die zwittrigen Blüten sind meist vierzählig. Die hell-rosa bis hell-lila Krone ist vierzipfelig. Die Kronzipfel sind so lang oder kürzer als die Kronröhre.
Blütezeit: Juni - September
Die Pfanze wächst auf halbtrockenen bis trockenen, kalkreichen Böden an sonnigen Standorten. Wir finden die Art in der Nähe von Gräfenhausen und Dietlingen an Wiesen- und Ackerrändern sowie an Wegen.
Das Rundblättrige Labkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 30 cm. Der aufsteigende Stängel ist etwas rau und vierkantig. Die breit-eiförmig-elliptischen bis runden Blätter befinden sich in 4-zähligen Wirteln. Die Blätter haben eine feine Stachelspitze und drei deutliche Nerven. Die Blüten befinden sich in lockeren Trugdolden.
Blütezeit: Juni - Juli
Die Art ist eine Nadelwaldpflanze, die schattige, bodensaure und frische bis feuchte Standorte bevorzugt. Sie ist nicht typisch für unsere Umgebung und könnte im Rahmen von Forstarbeiten ins Gebiet gekommen sein.
Der Waldmeister ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 50 cm. Der unverzweigte, vierkantige Stängel wächst aufrecht. Die schmal-elliptischen bis länglich-lanzettlichen Blätter befinden sich in 6- bis 10-zähligen Wirteln. Sie sind kahl und stachelspitzig. Beim Zerreiben der Blätter entfaltet sich der Geruch nach Cumarin, der typische Waldmeistergeruch. Die Blüten befinden sich in einer endständigen Trugdolde. Die weißen, 4-lappigen und etwa bis zur Mitte geteilten Blüten sind trichterförmig mit deutlicher Röhre.
Blütezeit: April - Mai
Der Waldmeister ist eine Laubwaldart. Die Art bevorzugt nicht zu trockene und nährstoffreiche Standorte.
Das Sumpf-Labkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 50 cm. Der niederliegend bis aufsteigende Stängel ist meist schlaff und rau durch stachelartige, abwärts gerichtete Trichome (haarähnliche Struktur an der Oberfläche). Der Stängel ist nicht weißkantig. Die lineal-länglichen Blätter befinden sich in 4-zähligen Wirteln. Die Blätter sind stumpf und haben keine Stachelspitze. Die Blütenstände sind locker und die Teilblütenstände reichblütig. Die meist vierzipfelige Krone hat einen Durchmesser von 2 - 3,5 mm. Die roten Staubbeutel sind charakteristisch.
Blütezeit: Mai - August
Die Art mag besonders feuchte Standorte, wie langsam fließende Gewässer und Gräben.
Das Echte Labkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 100 cm. Der aufsteigende bis aufrechte, rundliche Stängel ist kurz-behaart oder kahl und besitzt im oberen Bereich vier erhabene Leisten. Die Laubblätter befinden sich in 6- bis 12-zähligen Wirteln. Sie sind stachelspitzig und haben umgerollte Ränder. Die gelben Blüten befinden sich in einer endständigen Rispe. Sie riechen intensiv nach Honig. Die radförmige Krone besitzt kurz-zugespitzte Kronenzipfel, keine Grannenspitzen.
Es gibt 2 Unterarten
Blütezeit: Mai - September
Die Art finden wir in Wiesen, Halbtrockenrasen und in warmen Saumbereichen. Die Art mag kalkhaltige Böden.
Das Weiße Labkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 100 cm. Der aufsteigende, mitunter auch aufrechte Stängel, ist reichlich verzweigt, zart, vierkantig und kahl. Die länglich-lanzettlichen Laubblätter befinden sich in 6- bis 8-zähligen Wirteln. Die Blätter sind kahl, derb und stachelspitzig. Die weißen Blüten haben einen Durchmesser von 3 - 5 mm. Die Blütenstiele sind kürzer oder gleich lang.
Blütezeit: Mai - September
Die Art mag nährstoffreiche Wiesen, Wald- und Gebüschsäume. Wir finden sie auch an Wegrändern. Das Weiße Labkraut kommt häufig in unserer Umgebung vor.
Das Wald-Labkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 100 cm. Der aufrechte, runde Stängel ist locker-ästig, glatt und kahl. Die länglich-elliiptischen bis lanzettlichen, stachelspitzigen Laubblätter befinden sich in 6- bis 8-zähligen Wirteln. Die Blütenrispe ist weit auseinander gezogen. Die Blütenknospen sind oft nickend. Die weiße Krone hat einen Durchmesser von 2 - 2,5 mm.
Blütezeit: Juni - September
Diese Art ist besonders im lichten, nicht zu trockenen Laubwald anzutreffen.
Das Harzer Labkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 30 cm. Die sterilen Stängel sind liegend, die fertilen Stängel aufsteigend. Die Stängel sind vierkantig und kahl. Die verkehrt-eiförmigen bis lanzettlichen Blätter befinden sich in 6-zähligen Wirteln. Die einnervigen Blätter haben am Rand nach vorn gerichtete Zähne. Die Blütenstiele sind etwas länger als die Blüten. Die weiße, stumpfe, vierzipfelige Krone hat einen Durchmesser von 2 - 3 mm.
Blütezeit: August - September
Die Art besiedelt bodensaure, frische bis feuchte, meist nährstoffarme Standorte. Wir finden das Harzer Labkraut bei uns besonders im Nordschwarzwald, an lückigen Stellen im Wald und an Waldwegen sowie auf Waldwiesen.
Das Kletten-Labkraut ist eine einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von ca. 30 - 150 cm. Der vierkantige Stängel ist niederliegend-spreizklimmend und durch abwärts gerichtete Stacheln sehr rau. Die Laubblätter befinden sich in 6- bis 9-zähligen Wirteln. Die einadrigen Blätter sind elliptisch bis lanzettlich. Die Teilblütenstände stehen in den Achseln von laubblattähnlichen Tragblättern. Die vier Kronblätter der Blüte sind kurz verwachsen und es fehlt eine deutliche Kronröhre. Die weiße Blütenkrone hat einen Durchmesser von 1,5 - 2 mm.
Blütezeit: Mai - September
Zu finden ist die Art in stickstoffreichen Unkrautfluren an Ruderalstandorten, in Waldsäumen, an Bachufern und an Waldwegen.
Das Gewimperte Kreuzlabkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 15 - 40 cm. Die vierkantigen, aufsteigend bis aufrechten Stängel sind zottig behaart. Die Laubblätter sind länglich-elliptisch bis länglich-eiförmig, haben keine Stachelspitze, sind 3-nervig und behaart. Sie stehen in 4-zähligen Wirteln. Die Blütenstände haben 2 Tragblätter an den Verzweigungen. Die gelbe Krone hat einen Durchmesser von 2 - 2,5 mm.
Blütezeit: Mai - Juni
Die Art bevorzugt nährstoffreiche, nicht zu trockene Böden im Saum von Hecken und Wäldern.
Die Arten dieser Familie sind aufrechte oder windende Sträucher. Die Laubblätter sind meist einfach, selten gefiedert. Der Blütenstand ist eine Rispe oder Trugdolde. Die zygomorphen Blüten sind meist 5-zählig. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Der Zwerg-Holunder ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 50 - 150 cm. Den Roten und den Schwarzen Holunder kennt jeder. Diese Art ist wesentlich seltener. Der Stängel ist gefurcht und unverzweigt. Die gegenständigen Blätter sind unpaarig gefiedert und werden recht groß. Die Nebenblätter sind laubblattartig. Der Blütenstand ist eine Scheindolde. Die Blüten sind weiß und haben rote Staubbeutel.
Blütezeit: Juni - August
Wir finden diese Art in unserer Umgebung meist an Waldwegen, wie z.B. bei Straubenhardt-Langenalb und zwischen Karlsbad-Ittersbach und Karlsbad-Langensteinbach.
Das Wald-Geißblatt ist ein rechstwindender und kletternder Strauch und wird auch als Liane bezeichnet, eine Pflanze, die bis zu 25 m lang werden kann. Die Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch und zugespitzt. Die Blütenkrone wird 4 - 5 cm lang mit einer bis ca. 2,5 cm langen, etwas gebogenen Röhre. Die Blüte ist gelblich-weiß bis gelb und ist mitunter rötlich überlaufen.
Blütezeit: Juni - Juli
Wir finden diese Art in unserer Umgebung z.B. an Gebüschen, in Waldsäumen, an Waldwegrändern und an Waldlichtungen.