Bei den Pflanzen dieser Familie handelt es sich in Europa um krautige Pflanzen. Die Blätter sind meist gegenständig und haben keine Nebenblätter. Sie sind ungeteilt bis unpaarig gefiedert. Die Blüten sind zwittrig, eingeschlechtlich oder unvollkommen zweihäusig. Der Blütenkelch ist verkümmert oder erst zur Fruchtzeit voll entwickelt. Die Krone ist trichterförmig bis walzenförmig mit 5, oft etwas ungleichen Zipfeln. Unsere einheimischen Arten haben meist 3 Staubblätter, die in der Krone angewachsen sind und daraus hervorragen. Der dreifächrige Fruchtknoten ist unterständig.
Der Echte Feldsalat ist eine einjährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 5 - ca. 20 cm. Die unteren, einfachen und spatelförmigen Blätter stehen in einer Blattrosette. Die oberen, sitzenden Stängelblätter sind lanzettlich bis lineal, ganzrandig oder mit wenigen kurzen Zähnen am Blattrand besetzt. Auf dem kantigen Stängel befinden sich rückwärts gerichtete, kurze Haare. Der Stängel gabelt sich in reichblütige Teilblütenstände. Die Gabelungen unterhalb der Teilblütenstände sind vorwiegend ohne Endblüten. Die Kronröhre der Blüten ist etwas länger als die 5 stumpfen, etwas ungleichen Zipfel.
Die Frucht ist breit-eiförmig bis rundlich und seitlich abgeflacht.
Blütezeit: März - Mai
Die Art ist lichtliebend und mag frische und nährstoffreiche Böden. Zu finden ist sie auf Brachen, an Ackerrändern, an Böschungen und Wegrändern.
Der Kleine Baldrian ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 10 - 35 cm. Er treibt Ausläufer und verbreitet sich so auch vegetativ. Die Pflanze hat einen oder mehrere aufrechte, verzweigte oder unverzweigte Stängel. Die Stängel sind hohl und haben 4 - 6 scharfe Kanten. Die untersten, rundlichen Blätter sind oft ungeteilt und langstielig. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind unpaarig gefiedert bis fiederspaltig. Sie haben 3 - 7 Paar lanzettliche, eiförmige oder elliptische Fieder. Die Blüten sind unvollkommen zweihäusig - weibliche Blüten weiß, 1 - 2 mm lang, ungleich 3-zipfelig (Staubbeutel als Reste enthalten), männliche Blüten meist rosa, 3 - 4 mm lang, die 3 Staubbeutel weit aus der Krone herausragend (Fruchtknoten und Griffel verkümmert).
Blütezeit: April - Juni
Die Art mag feuchte, magere Standorte. Zu finden ist der Kleine Baldrian in unserer Umgebung z.B. in mageren, feuchten Wiesenteilen und an Wiesenrändern bei Karlsbad-Spielberg, Karlsbad-Ittersbach und Straubenhardt-Pfinzweiler sowie am Weggraben im Eyachtal.
Der Arznei-Baldrian ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen bis 2 m erreichen kann. Der gerippte Stängel ist meist kahl und nur im Blütenstandsbereich verzweigt. Die Blätter sind meist gegenständig und unpaarig gefiedert bis fiederspaltig. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sitzend. Die Blüten sind weiß bis rosa und besitzen 5, geringfügig ungleiche Zipfel (Staubblätter 3).
Blütezeit: Mai - Juli
Der Arznei-Baldrian mag feuchte Standorte. Wir finden Ihn entlang von Gräben und Bächen, an feuchten Wegrändern oder in feuchten Wiesenbereichen.
Zu dieser Familie gehören ein-, zweijährige und ausdauernde Pflanzen. Die Blätter haben keine Nebenblätter, sind gegenständig, ungeteilt oder fiederteilig. Die Blüten befinden sich in endständigen, von Hüllblättern umgebenen Blütenköpfen. Die Blütenkrone ist röhrenförmig und ist an der Spitze 4- bis 5-spaltig und oft zygomorph. In der Kronenröhre sind 4 Staubblätter angewachsen (Staubbeutel frei). Der Fruchtknoten ist unterständig (1 Griffel, 1 - 2 Narben).
Die Wilde Karde ist eine zweijährige, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 50 - 200 cm. Der im oberen Teil verzweigte Stängel hat Stacheln entlang der Kanten. Die Rosettenblätter sind verkehrt-eiförmig und unregelmäßig gekerbt. Sie sind kurz gestielt und haben oberseits vereinzelte Stacheln. Die Stängelblätter sind länglich-lanzettlich, ganzrandig bis unregelmäßig gekerbt und ungeteilt. Unterseits sind sie auf dem Mittelnerv stachelig. Am Blattgrund sind die Stängelblätter paarweise miteinander verwachsen. Die Blütenköpfe sind eiförmig bis zylindrisch. Die Hüllblätter sind ungleich lang und schmal-lanzettlich. Die Blütenkrone ist meist violett.
Blütezeit: Juli - August
Die Art finden wir in unserer Umgebung an Waldwegen, auf Ruderalflächen, an Gebüschrändern und an Böschungen.
Die Behaarte Karde ist eine zweijährige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 50 - 150 cm. Der aufrechte, verzweigte Stängel ist entlang der Kanten zerstreut mit kurzen Stacheln besetzt. Die Rosettenblätter sind lang gestielt, oval und am Rand gesägt. Die Stängelblätter sind oval bis eiförmig, ungeteilt oder an der Basis mit einem Paar fiederartiger Abschnitte. Sie sind kurz gestielt und an der Basis nicht miteinander verwachsen. Die Blütenköpfe sind kugelförmig (Durchmesser 15 - 20 mm). Die Hüllblätter sind lanzettlich. Die Blütenkrone ist gelblich-weiß. Die Staubbeutel sind schwarz-violett.
Blütezeit: Juli - September
Diese Kardenart ist wesentlich seltener anzutreffen als die Wilde Karde. Es handelt sich um eine Halbschattenpflanze, die zerstreut auf Waldlichtungen, an Waldwägen und in Schneisen sowie in Waldsäumen zu finden ist.
Der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 50 cm. Der glatte, aufrechte Stängel ist im oberen Teil meist verzweigt und anliegend behaart. Am Stängelgrund befindet sich eine Blattrosette. Die Blätter sind oval bis lanzettlich, ungeteilt, meist ganzrandig oder entfernt gezähnt. Die unteren Blätter sind gestielt, die oberen sitzend. Im halbkugeligen Blütenkopf befinden sich 50 - 80 Blüten. Die Blütenkrone ist behaart und lila bis blau-violett. Im Gegensatz zu den Witwenblumen gibt es keine strahlenden Randblüten.
Blütezeit: Juli - September
Es handelt sich um eine Magerwiesenart, die wechselfeuchte, neutrale bis leicht saure Lehmböden bevorzugt.
Die Acker-Witwenblume ist eine zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 80 cm. Der aufrechte, einfache oder verzweigte Stängel ist besonders im unteren Teil behaart. Die gegenständigen, nebenblattlosen Laubblätter sind spatelförmig bis lanzettlich. Die unteren, gestielten Blätter sind ganzrandig oder gezähnt und auch fiederteilig. Die mittleren und oberen Blätter sind ungestielt und meist leierförmig-fiederteilig. Die Stiele der Blütenköpfe sind behaart. Der Durchmesser der Blütenköpfe beträgt 20 - 40 mm. Die äußeren Hüllblätter sind breit-lanzettlich und fast so lang wie der Blütenkopf. Die Blütenkrone ist blau bis rot-violett. Die Blüten sind vierzählig. Am Kelch sitzen 8 - 16 Borsten.
Blütezeit: Mai - September
Die Art ist zu finden in Halbtrockenrasen, an Weg-, Acker- und Waldrändern auf Lehmböden.
Die Tauben-Skabiose ist eine ausdauernde, krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 20 - 80 cm. Der Stängel ist meist mehrfach verzweigt. Die gegenständig am Stängel sitzenden Blätter sind am Rand und auf den Nerven behaart. Die Rosettenblätter sind eiförmig bis lanzettlich, gekerbt oder leierförmig-fiederspaltig. Die oberen Stängelblätter sind ein- bis zweifach fiederteilig mit lanzettlichen oder linearen Abschnitten. Der Durchmesser der Blütenköpfe beträgt 15 - 35 mm. Die Hüllblätter sind schmal-lanzettlich. Der Kelch besitzt 3 - 5 mm lange Borsten. Die rötlich-violette Blütenkrone ist fünfspaltig. Die Randblüten sind deutlich strahlig vergrößert.
Blütezeit: Juni - Oktober
Diese Art mag sonnige Standorte in Kalkmagerrasen.